Ein Klavier ist eines der größten Instrumente, das sich die Leute zu Hause hinstellen: fast 150 cm breit, mindestens 90 cm hoch und gut 200 kg schwer. Das hat einen großen Vorteil: Man muss nie sein eigenes Instrument zu einem Auftritt mitnehmen; was wiederum ein großer Nachteil ist: Man kann nie wissen, ob ein wunderschöner Flügel auf der Bühne steht oder ein verstimmtes, schepperndes Klavier mit kaputten Tasten.

Bei den meisten großen Konzerten, ob Klassik, Jazz oder sonstige Stilrichtungen, spielt der Pianist an einem Flügel. Da der Flügel ein "horizontales Klavier" ist, braucht er -auch wenn es sich nur um ein kleines Modell handelt - viel mehr Platz als ein aufrecht stehendes Instrument. Außer­dem sind Flügel teurer als Klaviere.

Das Klavier

  • hat mit seinen 88 Tasten einen sehr großen Tonumfang und ist sehr vielseitig einsetzbar z.B.als Soloinstrument, Begleitinstrument, im Ensemble und in den verschiedensten Stilrichtungen.
  • hat im Gegensatz z.B. zum Keyboard eine Hammermechanik, mit der man durch Schwungbewegungen der Finger und Gewichtsempfinden des ganzen Armes hervorragend in den verschiedensten Lautstärken musizieren kann.
  • kann Melodien spielen, wie z.B. auf einer Flöte oder einer Violine.
  • kann Begleitungen in verschiedenen rhythmischen Mustern und viele Töne gleichzeitig zum Klingen bringen - vergleichbar mit der Gitarre.
  • ist als Anfangsinstrument gut geeignet und kann bis zur Virtuosität weitergeführt werden. Ein Beginn ist in jeder Altersstufe möglich ab ca. 6 Jahren (in Ausnahmefällen auch schon früher).


Wer Klavier spielen möchte braucht unbedingt die regelmäßige Möglichkeit, an einem Klavier oder Flügel zu üben (idealerweise täglich).
Gebrauchte Instrumente oder auch von Klavierbaufirmen angebotene Mietinstrumente sowie ein gutes E-Piano mit Hammermechanik können eine Alternative zum teureren Neukauf sein. Lassen Sie sich vom Fachlehrer oder Klavierbauer beraten.

Das Klavierspiel verlangt das Aneignen musiktheoretischer Kenntnisse wie z.B.:

  • das Lesen von Violin- und Bassschlüssel,
  • das Erkennen melodischer und harmonischer Zusammenhänge
  • das Bewältigen vieler interessanter rhythmischer Varianten.

Diese Kenntnisse und Fähigkeiten werden im Laufe mehrerer Unterrichtsjahre vermittelt, auch durch ergänzenden Musiklehreunterricht.

Das Klavier ist ein wichtiges Zweitinstrument für angehende Musikstudenten. Heute verlangen die Musikhochschulen von jedem Bewerber für ein Musikstudium immer Grundlagen im Klavierspiel - ganz gleich welches musikalische Hauptfach studiert werden soll.

Das Klavier ist in der Familie der Tasteninstrumente zu Hause. Die Orientierung auf den Tasten ist bei allen diesen Instrumenten gleich. Die Art der Tonerzeugung, der Klang und das Spielgefühl kann jedoch sehr verschieden sein. Wer Klavierspielen kann, hat gute Grundlagen, um zu einem der anderen Tasteninstrumente zu wechseln (z.B. Cembalo, Kirchen-Orgel, E-Orgel, Keyboard oder Akkordeon).